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Der Ton - Lektion 1

Was ist ein Ton? Wie lese ich die Noten? Woher soll ich wissen wo ich den 2. Finger und den dritten hinstellen soll?

Es soll keine sehr langweilige und trockene Geschichte sein. Kurz, bündig, hoffentlich lustig und vermutlich etwas fabularisiert, wir der Text bestimmt nicht immer der Wahrheit entsprechen, dafür aber physikalischen und musikalischen Fakten.

Hat sich schon jemand gefragt, was eigentlich Musik ist? Laut Donald E. Hall bezeichnen wir mit diesem Begriff "jene beabsichtigte Kombination von Schallereignissen, die wir für unser ästhetisches Vergnügen auswählen" *- Klingt schwer? Ja... Ich musste das Buch im Studium lesen, kurz gefasst heißt das: Musik ist alles was wir hören, denn über Geschmack diskutiert man bekanntlich nicht. Einen Anhaltspunkt brauchen wir aber doch und für mich ist es... dramaturgische Pause: Der Ton.

Wir brauchen ein paar Begriffe, die uns helfen, sich in der Welt der Musik zurechtzufinden. An dieser Stelle muss ich Alle gleich warnen Musik existiert ohne Mathematik genau so wenig wie Mathematik ohne Musik.

Der Ton ist eine von unserem Ohr wahrgenommene Druckveränderung der Luft. Leicht und logisch. Wenn wir einen Stein ins Wasser werfen, erzeugt er beim Eindringen durch die Oberfläche (Oberflächenspannung - schon gehört ?) eine Bewegung der Wasserteilchen, weil er auf die Teilchen den Druck ausgeübt hat. Ein Teilchen schubst das Nächste (übt den Druck weiter) uns so weiter. Identisch geschieht den Luftteilchen, wenn wir eine Saite zupfen, streichen oder anschlagen. Man sagt ein Teilchen übt den Druck auf die anderen aus. Und wenn diese Druckveränderung in gleichmäßigen Abständen geschieht, entstehen die Wellen, diese nehmen wir wahr und wir nennen es ein Ton. Wenn es unregelmäßig passiert und man keine Welle erkennt - ist es ein Geräusch. Die Luftstörung selbst nennen wir einen Schall.

Ok, ganzes Absatz und noch keine Mathematik dabei? Die kommt jetzt gleich. Wer hat schon mal die Name Pythagoras gehört? Ein antiker Gelehrter, der etwa zwischen 570 und 510 v. Chr. in Griechenland und Süditalien lebte. Er war der Überzeugung, dass die Bewegungen der Planeten im Raum harmonische Schwingungen erzeugen, die für menschliche Ohr zwar nicht wahrnehmbar sind, aber die dennoch Musik hervorbringen.** Er suchte nach diesen Schwingungen, zupfte sanft die Saiten seines Saiteninstrumentes, warf die Steine ins Wasser, experimentierte, horchte und dachte nach. Ich habe ihn leibhaft vor Augen wie er da sitzt. Auf einem Felsen am Ufer des Sees.

Und jetzt kommt Mathematik ins Spiel, den er hat nicht nur herausgefunden, dass die Tonhöhe von der Länge der Saite abhängt. Er entdeckte, das bestimmte Schwingungen angenehmer und harmonischer wirken als andere. Und zwar Alle die Verhältnis: (n + 1) : n aufwiesen wobei n ist die Länge der Saite, der eine bestimmte Note zugewiesen wird. So sah für die Pythagoreer, die direkte Verbindung zwischen Zahl, Harmonie und Schönheit.

Im Bild habe ich die Saite nur durch zwei und danach durch drei geteilt.

Durch die Aneinanderreihung den "Drittels", konnten die Griechen alle uns jetzt bekannte wohlklingende Töne erzeugen. Aber jetzt kommt ein Hacken, wenn nicht sogar zwei. Versuch deinem Freund zu erklären, wie man ein Weihnachtslied singt, ohne es vorzusingen, oder aufschreiben zu können. Wie würdest du anfangen?

Wie legst du den Grundton fest? Dein Freund singt gerne etwas tiefer vielleicht? Wie gibst du deine tolle Musik weiter?

Wie die Menschen auf unser modernes Notensystem kamen, versuche ich nächstes Mal zu erzählen.

Literatur:

* Hall, Donald E. 1997:Musikalische Akustik. Ein Handbuch.Schott, Mainz/London/Berlin/Madrid/New York/Paris/Prague/Tokyo/Toronto, S.19

**Arbones, J., Milrud P. 2017:Die Mathematik der Musik. Rhythmus, Resonanz und Harmonie. Libero, S.11

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