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D wie Dynamik - und was hat das Alles mit Tannenbäumen zu tun.


Ein Bisschen verspätet, die meisten Christbäume sind schon weg. Aber meine Internetseite möchte gerne von mir, dass ich endlich etwas aktualisiere, Tannen sind besonders im Winter sehr schön und der Blog muss endlich wieder aktualisiert werden.


Deswegen, habe ich mich für einen kurzen Beitrag über Dynamik entschieden. Die meisten Geiger machen es irgendwie, automatisch, intuitiv. Viele wollen, oder denken, dass sie es machen - Publikum kriegt nichts mit. Noch mehr wollen es machen, können es aber nicht.


Was bedeutet, können es nicht? - Sie wissen nicht wie es geht und kennen zu wenig technische Mittel.

Daher stelle ich hier ein Paar Basics vor mit passenden Beispielen aus der Violinliteratur, die einem helfen sollen, das Thema zu ordnen.


 

Vor einiger Zeit, habe ich für mich als denk Hilfe den Diagram gefertigt. Der hilft mir das Thema nüchtern zu betrachten. Alleine mit Emotionen und Musikalität macht man noch lange keine schöne Performance. Prinzipiell, die Veränderung der Lautstärke können wir durch die Veränderung:

  1. der Bogenlänge - ergo Bogengeschwindigkeit

  2. der Bogenstelle - Achtung!: Bogeneinteilung

  3. der Kontaktstelle

  4. des Bogenwinkels

erreichen. Das was absolut nicht geht ist die die Veränderung durch Anspannung der Muskulatur.


Jetzt kommen wir zu Tannenbäumen.

Die Nr. 1 ist nämlich die, die ich auch als alle erste einführe. Je mehr Bogen in gleichem Tempo benutzt wird desto lauter klingt der Ton. Logisch. Der Bogen wird schneller gezogen-der Klang wird intensiver, benutzen wir dagegen kleinen Bogenabschnitt wird es leiser klingen. Ich stelle mir oft vor, dass die rechte Hand einen Tannenbaum malt.






Wann macht es Sinn? Oder wann hinterlässt es großen Eindruck? Z. Beispiel in langen Achtel bzw. Sechzehntel Passagen wie in



Doppelkonzert d-Moll, BWV 1043 von J.S.Bach hier, oder in W.A. Mozart e-Moll Sonate KV 296 bei Spiccato Stellen in der wir dich diese Strichart nicht sehr wählerisch sein können.

Spiccato geht nämlich nicht mit gekantetem Bogen an der Spitze. So ist es.

Möglichkeit Nummer 2 - Veränderung der Bogenstelle ist auch leicht zu erklären. Spielt man an der Spitze, der Bogen ist leicht - der Klang leiser. Spielt man am Frosch, der Bogen ist schwer, es klingt lauter. Meist kommt diese Art der Phrasierung automatisch, wenn man das spielt, was in den Noten tatsächlich steht. Wo habe ich es neulich gesehen? Z. Beispiel hier Pleyels Duo No.1 op.8.


Oder Bach Partita II, BWV 1004 d-Moll,


Wenn man einfach das spielt was im Notentext steht wandert man automatisch Richtung Spitze.

So entsteht wunderschöne, organische diminuendo. Ob das aufführungspraktisch korrekt ist? Keine Ahnung, auf jedem Fall mach es auf dem Zuhörer großen Eindruck

In diesen zwei Beispielen "macht es sich von allein" wie setzt man es aber extra ein? Oder wann? Am Frosch ist der Klang "trolliger", etwas rauer, ungehobelt, im Vergleich zum piano an der Spitze eher haarig als glänzend. Somit kommen wir zum nächsten Punkt.


Die Nummer 3 Veränderung der Kontaktstelle. Je näher zum Steg desto lauter wird es. Dicht am Griffbrett klingt es eher weich und leise, nah am Steg schriller und heller. Gutes Beispiel? H.Wieniawsi - Legende, ruhig mal ausprobieren, es am Steg gespielt zuhören passt irgendwie nicht zur Stimmung


Last but not least ist es:

Nr.4 Bogenwinkel - je mehr Haare wir benutzen, desto voller und lauter der Klang. Ich persönlich starte damit mit den Schülern relativ spät aus Angst, dass wenn sie ein mal anfangen zu kanten, hören sie nicht so leicht damit auf. Es ist einfach sehr speziell und nur mit Vorsicht zu geniessen, bei springenden Stricharten praktisch gar nicht brauchbar...


Es gibt bestimmt noch mehr und jede Menge von Mischformen. Aber für den Anfang glaube ich genügend.

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