I - wie Intonation 2 und was hat das mit Prozentrechnung zu tun
- kindervioline
- 24. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

Intonation ist gleicher maßen wichtiges wie heikles Thema. Im Anfängerunterricht ist es immer eine Art Gratwanderung umd die Dosierung entscheidet über den Erfolg. Ich war selbst lange Zeit keine Meisterin der sauberen Intonation. Ob es richtig oder eben nicht geklappt hat, war eher wie "russisches Roulette". Ich weiß, wovon ich schreibe. Bei meinen Prüfungen wurde es auch oft bemängelt. Die andere Extreme ist es gar nichts zu spielen aus lauter Angst, dass es unsauber sein könnte. Oder sich so auf der linken Hand zufixieren, dass man die Bogentechnik gar nicht mehr passend beherrscht. Was sehr, sehr oft der Fall ist. Aber… Ich will das mal so sagen: Es gibt ja so viele Möglichkeiten, auf der Bratsche und der Geige sauber zu spielen.
Was das Üben tatsächlich erleichtert, ist die Tatsache, dass wir auf der Geige und der Bratsche nur eine begrenzte und überschaubare Anzahl von Tönen haben. Es ist wirklich hilfreich, das zu verstehen und zu verinnerlichen. Mit der Einstellung kann man entspannter üben und das Üben von Technik von dem lernen von Stücken trennen, wasauch fen Druck deutlich wegnimmt.
Konkretes Beispiel:
Ich nehme mal J. S. Bach, Giga aus der II. Partita in d-Moll, BWV 1004 als Beispiel.

Ich habe ungefähr 900 Notenköpfe gezählt. Das ist eine überschaubare Zahl. Wenn wir für jede Note drei Minuten brauchen, brauchen wir insgesamt 2 700 Minuten, also 45 Übestunden.
Wenn wir uns als Ziel setzen, erstmals den Ton g' zu erlernen, sind wir schon mal auf der richtigen Spur. Der Ton kommt nämlich ganze 55 Mal vor. Das sind etwa 6,1 % Tonmaterial, nicht wahr? Wenn wir das richtige Aufsetzen des G's also 7-mal für jeweils 5 Minuten trainieren, haben wir an Zeit gewonnen. Das dauert höchstens 35 Minuten.
Ähnlich sieht die Sache aus bei der G-Dur Sonate von Johannes Brahms op.78, in 243 Takten, g‘ kommt 60 mal vor.
Wenn man sich daran hält, kann man das Stück echt schnell lernen. Du übst 0,11 % des Stückes und lernst grob gesagt 6,1 % des reinsten VW-Prinzips. Klar,
es ist schon eine vereinfachende Darstellung, aber manchmal muss man das einfach machen, um das Thema zu entzaubern. Wenn man schon beim Anfängerunterricht darauf achtet, dass die Finger richtig aufgesetzt werden und man richtig steht. Wenn man viel gewonnen hat und für viele Profis arbeitet, dann versteht man, dass es bei der Intonation ganz egal ist, ob man "Alle meine Entchen", Brahms Sonaten, Kreutzer Etüden oder eben J. S. Bach übt.
Schritt für Schritt Einleitung die funktioniert unabhängig davon ob es Brahms Sonate oder Bach Partita, geschweige denn „Alle meine Entchen“ ist.
Achte darauf (vor allem wenn Du kleine Hände hast), dass 3. Finger eine „neutrale“ Position der Hand darstellt. Daumen ist locker, rund, „schaut zu“.
Sinnvolle Takte, Stellen für den Anfang aussuchen. Die, die sich lohnen iund definieren, was genau wir üben, was ist das Ziel? Bei der Sonate zum Beispiel:

Wie übe ich op.78 effektiv?
Effektiv für Intonation und Sicherheit der linken Hand wäre es mit Taktem 6, 8,9,10 etc. zu beginnen und sie nach Möglichkeit mit verschiedenen Stricharten 5-6 Minuten zu üben.
Beim Anfang die Herausforderung liegt an sehr schönem Saitenwechsel von A auf D Saite (egal mit welchem Fingersatz man beginnt und in welcher Lage kommt er) oder wenn man sehr Old School alles auf der D-Saite mit Supervibrato spielen möchte der Lagenwechsel auf das g‘.
Was machen wir mit Takt 14? Meiner Ästhetik entspricht hier 2. Lage und generel viel Wechsel, Rutscherei so zusagen.
Daher eine treffsichere g‘ mit jedem Finger ist hier vom Vorteil.
Übung (max.3 Minuten):
sichere fest, dass das Instrument sehr bequem liegt, so dass du linke Hand sehr locker baumeln lassen kannst.
1. höre das g‘, lass die hand los,
2. lasse Hand baumeln,
3. setzte Finger aus der Luft. Höre zu, wiederhole bis es 5 mal hintereinander zu 100% sauber wird.
Suche bewusst alle Takte mit dem g‘ und übe sie, bevor du den Brahms oder Bach durchspielst, für jede Stelle gilt begrenze die Zeitspanne. Fürs Durchspielen gilt - spiele weiter ohne Rücksicht auf Verluste. Auf keinem Fall korrigieren.
Viel Spaß beim Anwenden.
Kleiner Challenge:
Wenn du fragen hast, schicke mir die Frage mit den Noten, vielleicht finden wir gemeinsame Lösung oder gute Übetechnik?
Vorspann: In Intonation 3 schauen wir uns Lagenwechsel an. Warte allerdings erst auf ein ein Paar coole Übungen und Tips für die Vorbereitung des Lagenwechsels bei Anfänger :)











































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